Nach jahrelangen Bemühungen des Aufbaus einer Wildpflanzengenbank insbesondere vom ehemaligen Direktor des Botanischen Gartens Osnabrück und langjährigem Leiter der Arbeitsgruppe Spezielle Botanik im Fachbereich Biologie, Herrn Prof. Dr. Herbert Hurka, ist es im Jahr 2003 gelungen, die erste offizielle Genbank für Wildpflanzen in Deutschland in Anwesenheit von Frau Prof. Dr. h.c. Hannelore (Loki) Schmidt am Botanischen Garten der Universität Osnabrück einzuweihen.

Frau Prof. Dr. h.c. Hannelore (Loki) Schmidt bei der Eröffnung der Genbank 2003
Frau Prof. Dr. h.c. Hannelore (Loki) Schmidt bei der Eröffnung der Genbank 2003

Mit finanziellen Mitteln des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur konnte eine Tiefkühlanlage mit einem Fassungsvermögen von ca. 80m³ installiert werden, die für die nächsten Jahre ausreichend Platz bietet, umfangreiche Saatgutproben bei -18 ºC aufzubewahren.

Zwei Jahre später konnte mit der freundlichen Unterstützung der Niedersächsischen Wattenmeerstiftung u.a. eine Wissenschaftlerstelle finanziert werden, um Saatgut bedeutender bzw. bedrohter Wildpflanzenarten in den Naturräumen des Nordwestdeutschen Tieflands mit den Mooren, Marschen, der Geest sowie der Küste und den Ostfriesischen Inseln zu sammeln, um die genetische Vielfalt der Wildpflanzen auf Populations- und Artebene zu erfassen, zu erhalten und Saatgut für Forschungs-, Züchtungs- und Wiederansiedlungsprogramme bereitzustellen.

Der Botanische Garten der Universität Osnabrück verfügt mit der bereits vor über 20 Jahren begonnen Saatgutsammlung von weltweiten Pflanzenarten der Familie der Kreuzblütler (Brassicaceae) über fundierte Sachkenntnis hinsichtlich der Saatgutlagerung. Die wissenschaftlichen Betreuung dieser mittlerweile über 8000 Akzessionen umfassenden Sammlung liegt bei Frau apl. Prof. Dr. Barbara Neuffer (Kuratorin, AG Botanik, Osnabrück).

Weitere derartige Erfahrungen zum Umgang mit Wildpflanzensaatgut gibt es seit Anfang 1990 mit der Saatgutsammlung von Wildpflanzen im Rahmen des internationalen Samenaustausches zwischen Botanischen Gärten. Im Rahmen dieses sog. „Index Seminum“, der von dem Kustos des Botanischen Gartens, Herrn PD Dr. Nikolai Friesen, bearbeitet und koordinert wird, haben zahlreiche Biologen der AG Spezielle Botanik Saatgut an Wildstandorten, vorwiegend Nordwestdeutschlands gesammelt.

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